RSV Alpentour von Innsbruck nach KranjskaGora

19.Juni:  66 km und 1.043 hm:
Nach dem Verladen der Fahrräder und des Gepäcks im gemieteten Kleinbus ging es einigermaßen pünktlich um 7.00 Uhr los. Trocken war es als wir uns auf den Weg Richtung Miesbach machten, wo wir unseren Fahrer noch auflesen mussten. Je weiter wir uns den Alpen näherten umso nasser wurde es. Die Prognose, dass sich der Regen im Voralpenland länger hält bewahrheitete sich also. Im strömenden Regen aufs Rad zu steigen erschien allen Beteiligten als keine gute Idee und so fuhren wir erstmal im Bus Richtung Brenner. Da sich das Wetter auf der Fahrt durch Österreich jedoch rasch besserte stiegen wir letztlich kurz hinter Innsbruck in die ursprünglich geplante erste Etappe ein.
Auf der alten Römerstraße, die im Gegensatz zur Bundesstraße deutlich verkehrsärmer ist, gelangten wir leider nur über einen recht steilen Kiesweg, so dass unsere Rennmaschinen gleich mal als Crosser herhalten mussten. Bereits ab Matrei, wo  alte Römer und Brennerbundesstraße zusammentreffen, setzte Regen ein, der uns bis hinauf zum Pass begleitete und immer kräftiger wurde. Erst in der Abfahrt nach Sterzing kamen wir in den Genuß des Nordfön, die Temperaturen stiegen deutlich an, der Regen wurde weniger und in Sterzing lachte uns die Sonne entgegen. Da wir jedoch allesamt komplett durchnässt waren entschlossen wir uns direkt zum Hotel zu fahren. Somit hatten wir am ersten Tag eine mit knapp 70 km und 1000 hm deutlich verkürzte Etappe und noch ausreichend Zeit für eine Besichtigung von Brixen.

20.Juni:  145 km und 3.566 hm  -  Die Königsetappe
Na klar beschäftigte uns nach der gestrigen Regenfahrt der Wetterbericht. Dort war von einer begünstigten Lage Südtirols wegen des Nordföns zu lesen. Nur am Alpenhauptkamm sollten noch vereinzelte Schauer niedergehen und die Dolomiten dagegen regenfrei bleiben. Somit war auch klar, wir nehmen die Route quer durch die Dolomiten in Angriff. Bis zum Würzjoch ging es in rasantem Tempo von unserer Unterkunft nördlich von Franzensfeste in den südlichen Teil Brixens immer leicht bergab. Als wir uns auf den Weg hinauf zum Würzochjoch machten, war bereits nach den ersten Höhenmetern der 30 km langen Auffahrt zu sehen, dass es rund herum bereits regnet und es nur noch eine Frage der Zeit sein konnte wann die Regenwolken auch uns erwischen würden. Nach gut 15 km war es so weit und wir konterten dem Regen mit unseren Regenjacken und diejenigen die welche dabei hatten, mit langen Handschuhen. Die erste Zwischenabfahrt lies bereits spüren, dass von sommerlichen Temperaturen weit und breit nichts in Sicht war. Ganz im Gegenteil, auf ca. 1800 m Höhe ging der Regen bei 2 Grad langsam in Schneeregen über. Gott sei Dank ging es bergauf und die „innere Heizung“ funktionierte. Ein Weitblick auf die umliegenden Berge blieb uns zu dieser Zeit verwehrt. Auch bei Ankunft auf dem Pass war vom rechterhand liegenden Peitlerkofel nichts zu erkennen. Dies sollte sich jedoch wie durch ein Wunder genau zur rechten Zeit ändern. Während des 20 minütigen Gipfelstopps änderte sich das Wetter grundlegend, die Nebelwolken rissen nach und nach auf und wir erblickten den blauen Himmel und die Bergwelt neben uns.  Die Abfahrt nach San Martino verlief zuerst auf festgefahrenem Schotter (Baustelle), anschließend auf Teer – traumhaft schöne Ausblicke auf die umliegende Bergwelt eingeschlossen. Faszinierend klare Luft nach dem vorangegangenen Regen und frisch angezuckerte Berggipfel. Unmittelbar ab San Martino begann der nächste 30 km Anstieg, zuerst moderat, dann ab La Villa mit 5-6% und schließlich zum Gipfel hin auf 10% steigend. Oben am Valparolapass, dem Dach unserer Tour hatten wir einen ausgesprochen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt – exzellent! Unser Verpflegungsbus stand wie gewohnt auch hier bereit um uns mit Getränken, Riegeln und Keksen zu versorgen – Handschuhe waren jetzt ja nicht mehr notwendig.
Die Abfahrt über den Falzarego nach Cortina D´Ampezzo auf sehr guten, breiten Straßen verlief rasant. Störend waren nur die Sportwagenkolonnen, die uns entgegen kamen und dabei ganz wunderbar die Kurven schnitten. Zuletzt kam noch der mit ca. 10 km kürzeste Anstieg des heutigen Tages, der Passo TreCroci. Sehr ruhig, kaum Verkehr gleichmäßig ansteigend und im oberen Bereich mit schönen Blicken auf den Monte Cristallo. Von hier an ging es bergab bis nach Auronzo, am gleichnamigen See gelegen unserem Ziel für den heutigen Tag.

21.Juni:  127 km und 2.100 hm
Bei leider wieder bewölktem Himmel ging es die ersten zehn Kilometer zum Warmfahren leicht bergab, bevor der erste von zwei Anstiegen des heutigen Tages auf uns wartete. Mit ihm lies sich auch die Sonne blicken – sollten wir heute erstmals trocken bleiben?
Die Straße hinauf zur Sella di Razzo ist schmal und einsam, ausländische Touristen verirren sich eher selten in diese Region. Entsprechend schön ist es für den Radler durch das bewaldete Gebiet zu fahren und die Ruhe zu genießen. Mit seinen 20 km ist dieser Pass, obgleich er in unseren Gefilden nahezu unbekannt ist, wahrlich kein Zwerg. Der Pass besteht im Prinzip aus zwei Gipfeln, die durch eine kurze Zwischenabfahrt getrennt sind. Am zweiten, dem eigentlichen Sella di Razzo hat man einen herrlichen Ausblick auf den etwa 900 Meter tiefer gelegenen, türkis leuchtenden Saurissee. Dieser bietet mit seiner Staumauer eine weiter Besonderheit. So breit, dass gerade ein Auto darüber fahren kann, mündet diese Überfahrt in einem einspurigen Felsentunnel, der gleichzeitig der Ausgangspunkt für den zweiten und letzten Pass des dritten Tages, den Passo di Pura darstellt. Dieser Pass gehört, wie auch der Sella di Razzo nicht zu den bekannten Alpengipfeln, die Auffahrt, wie auch die anschließende Abfahrt nach Ampezzo findet weitestgehend ohne Störungen durch motorisierten Verkehr statt. Die letzten 50 Kilometer ging es dann auf überwiegend leicht abschüssigem Gelände weiter zu unserem Zielort Nimis, etwa 20 km nordöstlich von Udine, am Fuße der Julischen Alpen.

22.Juni:  125 km; 3.000 hm
Schon um 9 Uhr, beim Gepäck im Auto verstauen, wurde es uns warm. Gleich nach dem Aufsteigen ging es durch das Tal des Cornappo, bevor nach wenigen Kilometern der Anstieg nach Monteaperta begann. Etwa zwei Kilometer vor dem Ortsschild steigt die Straße steil an und wird bis weit hinein in den Ort die 10% Marke nicht mehr unterschreiten, teilweise gar mit bis zu 18% aufwarten. Im weiteren Verlauf der letzten Etappe ging es über Villanova weiter in Richtung Osten. Fast ohne Autoverkehr fuhren wir über den Passo di Tanamea hinauf Richtung Slowenien. Weiter ging es jetzt auf slowenischem Boden hin zum Predilpass, vorbei an Wehranlagen aus der Zeit des 1. Weltkriegs und dem optisch sehr auffallenden Mangart. Der Predil bildet wiederum die Grenze zu Italien. In der Abfahrt geht es vorbei an dem stillgelegten Bleibergwerk, hinunter Richtung Tarviso, von wo aus erneut nach Osten abgezweigt und das letzte mal für heute die Grenze überfahren wurde. Bis nach Kranjska Gora waren es von hier nur noch wenige Kilometer. Jetzt stand noch einmal eine ganz besondere sportliche Herausforderung vor uns, der Vrsic Pass. 13 Kilometer lang, durchschnittlich 14% steil und mit seinen 25 mit Kopfsteinpflaster belegten Kehren genau das Richtige nach vier anspruchsvollen Tagen auf dem Rad. Nach der kopfsteinpflasterfreien Abfahrt Richtung Trenta hieß es dann alles verpacken, einsteigen, anschnallen und ab nach Hause.

Die Strecken
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